Presseerklärungen
Verfasst: 17 Sep 2013, 11:08
Presseerklärung Nr. 2
Was wird aus dem ehemaligen DDR-Militärgefängnis Schwedt?
Zu dieser Fragestellung kam heute, am 17.09.13, um 11:00 Uhr die „Projektgruppe Schwedt“ unter der Leitung von Frau Dr. Subklew (Stellvertreterin der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur) in den Räumen der BStU (Karl-Liebknecht-Straße 31/33, 10178 Berlin) zusammen.
Mitglieder der Projektgruppe sind ferner Frau Anke Grodon (Leiterin des Stadtmuseums Schwedt), Herr Arno Polzin (BStU, Abteilung Bildung und Forschung) sowie verschiedene Einzelpersonen, die zum Teil ehemalige Häftlinge des DDR-Militärgefängnisses sind.
„Unser Vorschlag, dort ein Dokumentations- und Informationszentrum einzurichten, geht bewusst über den Ansatz einer bloßen ‚Gedenkstätte’ oder eines ‚Erinnerungsortes’ hinaus“, so Detlef Fahle, Vorsitzender des Vereins „DDR-Militärgefängnis Schwedt e.V.“, am 17.09.13 bei der Vorstellung der Konzeptionen und Überlegungen zum weiteren Umgang mit den unter Denkmalschutz verbliebenen Resten des ehemaligen NVA-Gefängnisses.
„Wir sind nach langer Diskussion im Verein“, so Fahle weiter, „zu der Überzeugung gelangt, dass eine zukünftige ‚Gedenkstätte’ oder auch ein ‚Erinnerungsort’ nur einen unzulänglichen Blick in die Vergangenheit erlauben würde, der der Geschichte des Ortes auf Dauer nicht gerecht wird. So gut und so ernst die Konzeptionen dafür auch sind.“
Fahle hebt hervor, „der Verein als Betroffenenvertretung möchte den Blick auch in die Zukunft richten.“
Deshalb solle „der historische Ort als ein Dokumentations- und Informationszentrum DDR-Militärgefängnis Schwedt“ entwickelt werden, das auch in der Zukunft als Impulsgeber weit über die Region hinaus die Erfahrungen der ehemaligen Inhaftierten vermitteln kann.
Nur auf diese Weise kann das Wirken der Geschichte in die Gegenwart und Zukunft verdeutlicht und eine Sensibilität für das zivil-militärische Verhältnis, Fragen von Menschenrechten und demokratischer Kontrolle von Sicherheitsorganen geschaffen werden.
„Den Fokus rückwärtsgewandt allein auf die Erinnerung zu richten“, so betonte Fahle nachdrücklich, „würde die entstandenen Leerstellen im historischen Bewusstsein, nach dem Zusammenbruch der DDR, auf Dauer nur unzureichend füllen. Die Transformation des Erlebten in die Zukunft“, so der Vereinsvorsitzende weiter, „sei der alles entscheidende Unterschied zwischen einem Dokumentations- und Informationszentrum und anderen Entwürfen, die dem Grundgedanken einer ‚Gedenkstättenkonzeption’ folgen.“
Warum, so fragte Fahle am Ende seiner Ausführungen, „soll ‚Der Mythos Schwedt’ nicht ersetzt werden durch einen bundesweiten ‚Impulsgenerator’ für die demokratische Kontrolle von Sicherheitsorganen, für Menschenrechtsfragen und für Fragen zum zivil-militärischen Verhältnis?“ Die Erfahrungen der ehemaligen Häftlinge und die baulichen Überreste provozierten geradezu die Entwicklung dieses Konzeptes.
Langfristig ist zur Förderung der Zukunftsfähigkeit des Projektes deshalb auch die Zusammenarbeit mit privaten Instituten und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) denkbar, die dieses Anliegen unterstützen.
(Anlage: Vorschlag zur Errichtung eines Dokumentations- und Informationszentrums DDR-Militärgefängnis Schwedt)
V.i.S.d.P.: Thomas Welz (Stellv. Vorsitzender/ Pressesprecher)
Was wird aus dem ehemaligen DDR-Militärgefängnis Schwedt?
Zu dieser Fragestellung kam heute, am 17.09.13, um 11:00 Uhr die „Projektgruppe Schwedt“ unter der Leitung von Frau Dr. Subklew (Stellvertreterin der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur) in den Räumen der BStU (Karl-Liebknecht-Straße 31/33, 10178 Berlin) zusammen.
Mitglieder der Projektgruppe sind ferner Frau Anke Grodon (Leiterin des Stadtmuseums Schwedt), Herr Arno Polzin (BStU, Abteilung Bildung und Forschung) sowie verschiedene Einzelpersonen, die zum Teil ehemalige Häftlinge des DDR-Militärgefängnisses sind.
„Unser Vorschlag, dort ein Dokumentations- und Informationszentrum einzurichten, geht bewusst über den Ansatz einer bloßen ‚Gedenkstätte’ oder eines ‚Erinnerungsortes’ hinaus“, so Detlef Fahle, Vorsitzender des Vereins „DDR-Militärgefängnis Schwedt e.V.“, am 17.09.13 bei der Vorstellung der Konzeptionen und Überlegungen zum weiteren Umgang mit den unter Denkmalschutz verbliebenen Resten des ehemaligen NVA-Gefängnisses.
„Wir sind nach langer Diskussion im Verein“, so Fahle weiter, „zu der Überzeugung gelangt, dass eine zukünftige ‚Gedenkstätte’ oder auch ein ‚Erinnerungsort’ nur einen unzulänglichen Blick in die Vergangenheit erlauben würde, der der Geschichte des Ortes auf Dauer nicht gerecht wird. So gut und so ernst die Konzeptionen dafür auch sind.“
Fahle hebt hervor, „der Verein als Betroffenenvertretung möchte den Blick auch in die Zukunft richten.“
Deshalb solle „der historische Ort als ein Dokumentations- und Informationszentrum DDR-Militärgefängnis Schwedt“ entwickelt werden, das auch in der Zukunft als Impulsgeber weit über die Region hinaus die Erfahrungen der ehemaligen Inhaftierten vermitteln kann.
Nur auf diese Weise kann das Wirken der Geschichte in die Gegenwart und Zukunft verdeutlicht und eine Sensibilität für das zivil-militärische Verhältnis, Fragen von Menschenrechten und demokratischer Kontrolle von Sicherheitsorganen geschaffen werden.
„Den Fokus rückwärtsgewandt allein auf die Erinnerung zu richten“, so betonte Fahle nachdrücklich, „würde die entstandenen Leerstellen im historischen Bewusstsein, nach dem Zusammenbruch der DDR, auf Dauer nur unzureichend füllen. Die Transformation des Erlebten in die Zukunft“, so der Vereinsvorsitzende weiter, „sei der alles entscheidende Unterschied zwischen einem Dokumentations- und Informationszentrum und anderen Entwürfen, die dem Grundgedanken einer ‚Gedenkstättenkonzeption’ folgen.“
Warum, so fragte Fahle am Ende seiner Ausführungen, „soll ‚Der Mythos Schwedt’ nicht ersetzt werden durch einen bundesweiten ‚Impulsgenerator’ für die demokratische Kontrolle von Sicherheitsorganen, für Menschenrechtsfragen und für Fragen zum zivil-militärischen Verhältnis?“ Die Erfahrungen der ehemaligen Häftlinge und die baulichen Überreste provozierten geradezu die Entwicklung dieses Konzeptes.
Langfristig ist zur Förderung der Zukunftsfähigkeit des Projektes deshalb auch die Zusammenarbeit mit privaten Instituten und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) denkbar, die dieses Anliegen unterstützen.
(Anlage: Vorschlag zur Errichtung eines Dokumentations- und Informationszentrums DDR-Militärgefängnis Schwedt)
V.i.S.d.P.: Thomas Welz (Stellv. Vorsitzender/ Pressesprecher)