Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
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- Registriert: 18 Nov 2014, 00:30
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo Lacrimo,
dein Statement ist durchaus allgemeiner Natur, aber da es namentlich und öffentlich an mich adressiert ist und du eine Antwort von mir möchtest, beantworte ich das ebenso öffentlich. Falls das, was ich erwidere, dich nicht überzeugt, nimm es bitte nicht persönlich.
Den Sinn des Forums habe ich nie in Frage gestellt, im Gegenteil, die Schilderungen ehemaliger Häftlinge haben mich im Innersten berührt und ermutigt, eigene Erinnerungen in Worte zu fassen. Es folgt evtl. mehr, sobald mir danach ist - momentan habe ich Wichtigeres zu tun. Es ist gut und lobenswert, dass es dieses Forum und einen Admin gibt, der das über all die Jahre pflegt und hegt. Gäbe es diese Forum nicht, wäre aber bestimmt später an anderer Stelle was Ähnliches entstanden, da gibt es im Internet-Zeitalter verschiedenste Möglichkeiten.
Dass einige DDR-Altkader, von popeligen FDJ-Funktionären bis hin zu eloquenten Stasi-IMs, seit langem in gut dotierten politischen Ämtern untergekommen sind, in demokratisch gewählten Parteien, nun, das ist eine schäbige Geschichte für sich, aber darüber müssen wir hier nicht diskutieren. Wir sind uns vielleicht darüber einig, dass einstige Schwedt-Wärter nur das unterste Glied einer abstrusen Befehlskette darstellen. Das sind aber zum einen die Leute, mit denen wir es ganz persönlich zu tun bekommen hatten und zum anderen macht der niedrigere Dienstgrad die Schikanen, die wir durch diese willigen Befehlsausführer erleiden mussten, nicht geringer oder harmloser. Ich kann nur für meine Erlebnisse in der Disziplinareinheit sprechen, und dort war der erwähnte Wärter zu meiner Zeit "zu Gange". Ich habe keine positiven Erinnerungen an irgendeinen der Wärter. Die Tatsache, dass der Betreffende seine wie die Schikanen seiner "Kollegen" mehr oder weniger offen einräumt und mit seinem Namen dafür steht, ist weder eine Entschuldigung, noch macht das irgendwas ungeschehen. Nur weil die anderen sich versteckt halten, ist einer, der sich zeigt, auch noch kein Held.
Solltest du, Lacrimo, diesem Wärter nur in späteren Vereinszeiten begegnet sein, schön für dich… Es ist jedem Menschen freigestellt, sich seinen Verein auszusuchen, seine Freunde etc. oder Respekt für einen ehemaligen Schließer zu entwickeln. Es steht mir ebenso frei, mir die Geschichte von Schwedt nicht von einem einstigen Schließer erklären zu lassen… Uns Gefangene hat damals keiner nach unserem Befinden gefragt - und das tut auch heute niemand! Man hat uns unter unwürdigen Bedingungen eingesperrt und die Wärter haben uns nach allen Regeln dieser "Kunst" schikaniert - ohne jegliches Mitgefühl. Ich habe mich keines Vergehens schuldig gemacht und wurde ohne jegliches Urteil und ohne jede Möglichkeit der Verteidigung nach Schwedt verschleppt! Warum soll ich irgend eine Nachsicht gegen die mir dort zugefügte Willkür entwickeln? Wenn diese Lumpen ihre miesen Spielchen längst verdrängt haben, wie viel weniger kann man dann wohl durch deren Mitwirkung in einem Verein zur historischen Aufarbeitung des Militärgefängnisses bzw. der Disziplinareinheit an Erkenntnissen erwarten?
Freiwilligen Dienst als Wärter in einer zuchthausartigen Strafanstalt, wo Häftlinge tagesfüllend stumpfsinniger Zwangsarbeit, militärischem Drill und der Willkür des Personals ausgesetzt wurden, als "gravierenden Fehler" zu verharmlosen, wird der Sache nicht gerecht. Nicht einmal in einer Diktatur wird jemand gezwungen, als Wärter in einem Knast, egal welcher Art, zu arbeiten. Für diesen "Beruf" braucht man in jedem System, ob totalitär oder liberal, eine gewisse "Qualifikation", zu der gehört Autoritätsgläubigkeit, Unterwürfigkeit, Loyalität zu Obrigkeiten, Gier nach Anerkennung, nach Belobigungen. Hingegen Anstand und Würde gehören sicher nicht dazu. Wehrlose Gefangene unter Ausnutzung staatlich verliehener Machtbefugnisse zu schikanieren, zu erniedrigen, zu demütigen, so was macht man freiwillig und weil man das als "befriedigende Aufgabe" für sich empfindet. Wem das keinen "Spaß" macht, der kündigt nach der ersten Schicht!
Für jemand, der diese Konsequenz am ersten "Arbeitstag" zieht, wäre Respekt angebracht - und nicht für jemand, der das fast sieben Jahre lang macht und erst mit der staatlichen Abwicklung dieses Objektes entlassen oder versetzt wird. Mal eben das Fähnchen in den Wind hängen, nach anderen Erwerbsquellen umsehen - nun ja, das haben Millionen anderer Mitläufer dieser Tyrannei auch gemacht! Dann in einem anderen Knast quasi die gleiche Arbeit machen, nur mit anderen Dienstvorschriften - das zeugt jetzt auch nicht gerade von radikalem Umdenken! Ungeniert in einer schmierigen Illustrierten wie Superillu als einstiger Schwedt-Wärter posieren? Wer so was noch nötig hat, wie soll man dem auch nur ein Fünkchen Respekt entgegenbringen? Und sich als Krönung dieser Hybris noch zum besonderen Zeitzeugen mit Insider-Wissen stilisieren lassen, ist nun wirklich das Allerletzte…
Für den einen oder anderen Leser wiederhole ich mich, aber für dich, Lacrimo, sage ich es eben auch noch mal: Einen Schwedt-Wärter in einem Verein zur historischen Aufarbeitung von Schwedt mitwirken zu lassen, das ist nichts anderes als den Bock zum Gärtner machen. Einstiges Personal kann man gerne befragen, um Erkenntnisse über die damalige Infrastruktur des Gefängnisses zu rekapitulieren, um Informationen für Forschungszwecke zu sammeln - oder als Zeugenaussage vor Gericht. In einem Verein zur historischen Aufarbeitung hat solches Personal aber nichts verloren - als ehemaliges Personal dort mitzumischen ist an Dreistigkeit nicht zu übertreffen. Man stelle sich vor, jemand musste wegen sogenannter Republikflucht für Jahre in den Stasi-Knast und heute versucht er, seine damaligen Erlebnisse zu bewältigen, aufzuarbeiten oder "in den historischen Kontext zu stellen". Holt man sich da vielleicht Egon Krenz oder einstige Grenzsoldaten zur Aufarbeitung von Mauerbau und Schießbefehl in den Verein?!
Ein Vereinsziel wie "Hilfestellung (…) für die fehlgeleiteten Täter" überhaupt nur zu definieren, ist in meinen Augen schon der blanke Hohn. Es steht diesen "Fehlgeleiteten" frei, eine Selbsthilfegruppe zu gründen und sich gegenseitig zu bemitleiden. Aber es muss ihnen nicht ermöglicht werden, die Geschichte so zu schreiben oder umzuschreiben, wie sie es gern hätten, damit sie heute und später in besserem Lichte dastehen. Ich will hier nicht abschweifen, aber mir sind auch in diesem Forum falsche oder verharmlosenden Behauptungen aufgefallen. Damit befasse ich mich ein anderes Mal. Und nebenbei bemerkt wussten die meisten dieser "Fehlgeleiteten" sehr gut sich selbst zu helfen - die älteren Dienstgrade beziehen heute dicke Renten. Davon kann manch einer, der zu DDR-Zeiten durch diese Lumpen um seine Freiheit und um seine berufliche Chance gebracht wurde, nur träumen. Ganz zu schweigen von den Menschen, die diesen Wahnsinn mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Lacrimo, du wolltest eine Antwort von mir. Bitte sehr, das ist mein Standpunkt, ich spreche nur für mich.
Gute Grüße
Mario
dein Statement ist durchaus allgemeiner Natur, aber da es namentlich und öffentlich an mich adressiert ist und du eine Antwort von mir möchtest, beantworte ich das ebenso öffentlich. Falls das, was ich erwidere, dich nicht überzeugt, nimm es bitte nicht persönlich.
Den Sinn des Forums habe ich nie in Frage gestellt, im Gegenteil, die Schilderungen ehemaliger Häftlinge haben mich im Innersten berührt und ermutigt, eigene Erinnerungen in Worte zu fassen. Es folgt evtl. mehr, sobald mir danach ist - momentan habe ich Wichtigeres zu tun. Es ist gut und lobenswert, dass es dieses Forum und einen Admin gibt, der das über all die Jahre pflegt und hegt. Gäbe es diese Forum nicht, wäre aber bestimmt später an anderer Stelle was Ähnliches entstanden, da gibt es im Internet-Zeitalter verschiedenste Möglichkeiten.
Dass einige DDR-Altkader, von popeligen FDJ-Funktionären bis hin zu eloquenten Stasi-IMs, seit langem in gut dotierten politischen Ämtern untergekommen sind, in demokratisch gewählten Parteien, nun, das ist eine schäbige Geschichte für sich, aber darüber müssen wir hier nicht diskutieren. Wir sind uns vielleicht darüber einig, dass einstige Schwedt-Wärter nur das unterste Glied einer abstrusen Befehlskette darstellen. Das sind aber zum einen die Leute, mit denen wir es ganz persönlich zu tun bekommen hatten und zum anderen macht der niedrigere Dienstgrad die Schikanen, die wir durch diese willigen Befehlsausführer erleiden mussten, nicht geringer oder harmloser. Ich kann nur für meine Erlebnisse in der Disziplinareinheit sprechen, und dort war der erwähnte Wärter zu meiner Zeit "zu Gange". Ich habe keine positiven Erinnerungen an irgendeinen der Wärter. Die Tatsache, dass der Betreffende seine wie die Schikanen seiner "Kollegen" mehr oder weniger offen einräumt und mit seinem Namen dafür steht, ist weder eine Entschuldigung, noch macht das irgendwas ungeschehen. Nur weil die anderen sich versteckt halten, ist einer, der sich zeigt, auch noch kein Held.
Solltest du, Lacrimo, diesem Wärter nur in späteren Vereinszeiten begegnet sein, schön für dich… Es ist jedem Menschen freigestellt, sich seinen Verein auszusuchen, seine Freunde etc. oder Respekt für einen ehemaligen Schließer zu entwickeln. Es steht mir ebenso frei, mir die Geschichte von Schwedt nicht von einem einstigen Schließer erklären zu lassen… Uns Gefangene hat damals keiner nach unserem Befinden gefragt - und das tut auch heute niemand! Man hat uns unter unwürdigen Bedingungen eingesperrt und die Wärter haben uns nach allen Regeln dieser "Kunst" schikaniert - ohne jegliches Mitgefühl. Ich habe mich keines Vergehens schuldig gemacht und wurde ohne jegliches Urteil und ohne jede Möglichkeit der Verteidigung nach Schwedt verschleppt! Warum soll ich irgend eine Nachsicht gegen die mir dort zugefügte Willkür entwickeln? Wenn diese Lumpen ihre miesen Spielchen längst verdrängt haben, wie viel weniger kann man dann wohl durch deren Mitwirkung in einem Verein zur historischen Aufarbeitung des Militärgefängnisses bzw. der Disziplinareinheit an Erkenntnissen erwarten?
Freiwilligen Dienst als Wärter in einer zuchthausartigen Strafanstalt, wo Häftlinge tagesfüllend stumpfsinniger Zwangsarbeit, militärischem Drill und der Willkür des Personals ausgesetzt wurden, als "gravierenden Fehler" zu verharmlosen, wird der Sache nicht gerecht. Nicht einmal in einer Diktatur wird jemand gezwungen, als Wärter in einem Knast, egal welcher Art, zu arbeiten. Für diesen "Beruf" braucht man in jedem System, ob totalitär oder liberal, eine gewisse "Qualifikation", zu der gehört Autoritätsgläubigkeit, Unterwürfigkeit, Loyalität zu Obrigkeiten, Gier nach Anerkennung, nach Belobigungen. Hingegen Anstand und Würde gehören sicher nicht dazu. Wehrlose Gefangene unter Ausnutzung staatlich verliehener Machtbefugnisse zu schikanieren, zu erniedrigen, zu demütigen, so was macht man freiwillig und weil man das als "befriedigende Aufgabe" für sich empfindet. Wem das keinen "Spaß" macht, der kündigt nach der ersten Schicht!
Für jemand, der diese Konsequenz am ersten "Arbeitstag" zieht, wäre Respekt angebracht - und nicht für jemand, der das fast sieben Jahre lang macht und erst mit der staatlichen Abwicklung dieses Objektes entlassen oder versetzt wird. Mal eben das Fähnchen in den Wind hängen, nach anderen Erwerbsquellen umsehen - nun ja, das haben Millionen anderer Mitläufer dieser Tyrannei auch gemacht! Dann in einem anderen Knast quasi die gleiche Arbeit machen, nur mit anderen Dienstvorschriften - das zeugt jetzt auch nicht gerade von radikalem Umdenken! Ungeniert in einer schmierigen Illustrierten wie Superillu als einstiger Schwedt-Wärter posieren? Wer so was noch nötig hat, wie soll man dem auch nur ein Fünkchen Respekt entgegenbringen? Und sich als Krönung dieser Hybris noch zum besonderen Zeitzeugen mit Insider-Wissen stilisieren lassen, ist nun wirklich das Allerletzte…
Für den einen oder anderen Leser wiederhole ich mich, aber für dich, Lacrimo, sage ich es eben auch noch mal: Einen Schwedt-Wärter in einem Verein zur historischen Aufarbeitung von Schwedt mitwirken zu lassen, das ist nichts anderes als den Bock zum Gärtner machen. Einstiges Personal kann man gerne befragen, um Erkenntnisse über die damalige Infrastruktur des Gefängnisses zu rekapitulieren, um Informationen für Forschungszwecke zu sammeln - oder als Zeugenaussage vor Gericht. In einem Verein zur historischen Aufarbeitung hat solches Personal aber nichts verloren - als ehemaliges Personal dort mitzumischen ist an Dreistigkeit nicht zu übertreffen. Man stelle sich vor, jemand musste wegen sogenannter Republikflucht für Jahre in den Stasi-Knast und heute versucht er, seine damaligen Erlebnisse zu bewältigen, aufzuarbeiten oder "in den historischen Kontext zu stellen". Holt man sich da vielleicht Egon Krenz oder einstige Grenzsoldaten zur Aufarbeitung von Mauerbau und Schießbefehl in den Verein?!
Ein Vereinsziel wie "Hilfestellung (…) für die fehlgeleiteten Täter" überhaupt nur zu definieren, ist in meinen Augen schon der blanke Hohn. Es steht diesen "Fehlgeleiteten" frei, eine Selbsthilfegruppe zu gründen und sich gegenseitig zu bemitleiden. Aber es muss ihnen nicht ermöglicht werden, die Geschichte so zu schreiben oder umzuschreiben, wie sie es gern hätten, damit sie heute und später in besserem Lichte dastehen. Ich will hier nicht abschweifen, aber mir sind auch in diesem Forum falsche oder verharmlosenden Behauptungen aufgefallen. Damit befasse ich mich ein anderes Mal. Und nebenbei bemerkt wussten die meisten dieser "Fehlgeleiteten" sehr gut sich selbst zu helfen - die älteren Dienstgrade beziehen heute dicke Renten. Davon kann manch einer, der zu DDR-Zeiten durch diese Lumpen um seine Freiheit und um seine berufliche Chance gebracht wurde, nur träumen. Ganz zu schweigen von den Menschen, die diesen Wahnsinn mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Lacrimo, du wolltest eine Antwort von mir. Bitte sehr, das ist mein Standpunkt, ich spreche nur für mich.
Gute Grüße
Mario
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo Mario,
vielen lieben Dank für Deine Antwort, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Entschuldige bitte, dass ich mich erst heute wieder melde. Ich denke es kann öffentlich bleiben, doch können wir uns auch privat austauschen.
Sicher waren einige Äußerungen von mir sehr allgemein, aber damit wollte ich auch sagen, welchen Standpunkt ich nach meiner Entlassung hatte und wie ich die heutige Zeit einschätze, bzw. wie meine Einstellung schon damals im Forum war. Sie sind heute wieder da, wie in Thüringen. Man, ich, muss dagegen anschreiben, weil ich sowas nie wieder erleben möchte. Die Demokratie ist nicht immer leicht, doch habe ich heute Rechte, wo mich niemand so einfach mal abholt und dir sagt, keiner weiß wo sie sind, und wir können mit ihnen machen, was wir wollen.
Was mich nachdenklich gemacht hat und wo ich mich auch in Deine Lage versetzt habe, war, Deine Anmeldung hier im Forum. Ich war im Militärgefängnis und hatte nichts mit ihm zu tun. Du meldest Dich hier an und bekommst nach kurzer Zeit mit, dass hier jemand da ist, den Du im Lager erlebt hast. Wie geschrieben, ich habe davor noch nichts gelesen im Forum, Du hast mir erst gesagt, dass Harald da war, zu Deiner Zeit. Und Du hattest keine guten Erinnerungen. Ich kann heute Deine vorherigen Beiträge besser nachvollziehen, die ich nochmal gelesen habe. Ich verstehe auch, wie Du geantwortet hast. Ich hätte eine andrere Ausdrucksweise gewählt. Aber ich kann Deine Gefühle nachvollziehen. Mir ist sowas hier nie passiert, weil ich nie wieder direkt damit konfrontiert wurde.
Ich habe vor Harald Respekt, weil er sich als einziger gestellt hat, dafür hat er meinen Respekt, weil er der Einzige war. Es ist eine Situation, die ich hier im Forum noch nie erlebt habt habe. Ich weiß, es ist leicht jemanden zu verteidigen, mit dem man nichts zu tun hatte.
Auch weiß ich, dass ich zu kurz gedacht habe. Ich stelle mich hier auf keine Seite. Ich habe eine eigene Meinung, die von Euch kritisiert werden kann, doch gebe ich Mario Recht, weil er alles so erlebt hat. Es hatte keiner von uns, diese Situation, wie er erlebt.
Ich bin erst wieder neu hier und respektiere jede Meinung, ich weiß, es war damals anders. Doch ich stelle keine neuen Verhaltensregeln auf. Ich habe Respekt vor jedem. Mario hat seine Erlebnisse uns hier erzählt, und wurde nieder geschrieben, mit Anfeindungen, die ich nicht gutheiße. Ich sage es noch einmal, keiner hatte von uns so eine Begegnung, wie er.
Ich würde mich freuen, wenn Du da bleibt. Ich werde immer wieder schreiben, auch wenn ich der 775. bin, der sich angemeldet hat.
Dir alles Gute Mario und viele Grüße Lacrimo
vielen lieben Dank für Deine Antwort, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Entschuldige bitte, dass ich mich erst heute wieder melde. Ich denke es kann öffentlich bleiben, doch können wir uns auch privat austauschen.
Sicher waren einige Äußerungen von mir sehr allgemein, aber damit wollte ich auch sagen, welchen Standpunkt ich nach meiner Entlassung hatte und wie ich die heutige Zeit einschätze, bzw. wie meine Einstellung schon damals im Forum war. Sie sind heute wieder da, wie in Thüringen. Man, ich, muss dagegen anschreiben, weil ich sowas nie wieder erleben möchte. Die Demokratie ist nicht immer leicht, doch habe ich heute Rechte, wo mich niemand so einfach mal abholt und dir sagt, keiner weiß wo sie sind, und wir können mit ihnen machen, was wir wollen.
Was mich nachdenklich gemacht hat und wo ich mich auch in Deine Lage versetzt habe, war, Deine Anmeldung hier im Forum. Ich war im Militärgefängnis und hatte nichts mit ihm zu tun. Du meldest Dich hier an und bekommst nach kurzer Zeit mit, dass hier jemand da ist, den Du im Lager erlebt hast. Wie geschrieben, ich habe davor noch nichts gelesen im Forum, Du hast mir erst gesagt, dass Harald da war, zu Deiner Zeit. Und Du hattest keine guten Erinnerungen. Ich kann heute Deine vorherigen Beiträge besser nachvollziehen, die ich nochmal gelesen habe. Ich verstehe auch, wie Du geantwortet hast. Ich hätte eine andrere Ausdrucksweise gewählt. Aber ich kann Deine Gefühle nachvollziehen. Mir ist sowas hier nie passiert, weil ich nie wieder direkt damit konfrontiert wurde.
Ich habe vor Harald Respekt, weil er sich als einziger gestellt hat, dafür hat er meinen Respekt, weil er der Einzige war. Es ist eine Situation, die ich hier im Forum noch nie erlebt habt habe. Ich weiß, es ist leicht jemanden zu verteidigen, mit dem man nichts zu tun hatte.
Auch weiß ich, dass ich zu kurz gedacht habe. Ich stelle mich hier auf keine Seite. Ich habe eine eigene Meinung, die von Euch kritisiert werden kann, doch gebe ich Mario Recht, weil er alles so erlebt hat. Es hatte keiner von uns, diese Situation, wie er erlebt.
Ich bin erst wieder neu hier und respektiere jede Meinung, ich weiß, es war damals anders. Doch ich stelle keine neuen Verhaltensregeln auf. Ich habe Respekt vor jedem. Mario hat seine Erlebnisse uns hier erzählt, und wurde nieder geschrieben, mit Anfeindungen, die ich nicht gutheiße. Ich sage es noch einmal, keiner hatte von uns so eine Begegnung, wie er.
Ich würde mich freuen, wenn Du da bleibt. Ich werde immer wieder schreiben, auch wenn ich der 775. bin, der sich angemeldet hat.
Dir alles Gute Mario und viele Grüße Lacrimo
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo Mario,
Deinen Ausführungen ist wohl kaum etwas hinzu zufügen- vielleicht nur so viel: Hier wird immer wieder mal von Respekt gegenüber einem ehemaligen Aufseher gesprochen.
Da ergibt sich für mich die Frage, wofür wird da wem Respekt gezollt?
Etwa dafür, dass er die Gefangenen, getreu seinem „Arbeitsvertrag“ brechen sollte?
Auch die Meinung, dass er sich offen seiner Vergangenheit gestellt hat und einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des MSG leistet, kann ich nicht gelten lassen!
Der Schließer hat in keinster Weise zur Klärung, geschweige denn zur Aufklärung beigetragen! Kein Name, kein Einblick in die damaligen Strukturen, kein Fingerzeig für eventuelle Nachforschungen – nichts.
Diejenigen, die diesem ehemaligen Aufseher Respekt zollen (Lacrimo), sind ganz offensichtlich noch immer im MSG oder der DE gefangen, zumindest geistig.
Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass einige MSG-Insassen den gleichen Dienstgrad wie ihre Bewacher hatten.
Was aber heißt Respekt? Hochachtung, Ehrfurcht, Ehrerbietung! Lässt sich das auf den/die Büttel anwenden?
Worin liegt die Begründung des Respekts, der hier im Forum einem ehemaligen Aufseher von einigen entgegen gebracht wird? Weil er sich geoutet hat? Für ihn hat es sich doch ausgezahlt – er gibt im Verein den Ton an und das Forum heult auf, wenn einer gegen den Schließer schießt. Damals gefürchtet – heute respektiert? Was für eine Entwicklung!
Für mich ist das nicht nachvollziehbar, denn wir (1968er) haben „die“ damals nicht gefürchtet und werden die jetzt auch nicht respektieren!
Überhaupt, „Respekt“ – wir empfanden Verachtung denen gegenüber, was sich auch in den Spitznamen wiederspiegelt, die wir ihnen gaben: Gorilla, Ratte, Aschenkalle, Speiche und so weiter. Wie nannten denn unsere „Nachfolger“ ihre Bewacher?
Zeichnete sich da schon eine platonische Liebe ab?
Wir haben uns respektiert, nicht aber die Aufseher, was die auch gemerkt haben.
Wir hatten aus Berndshof einen Verhaltenscodex mitgebracht, mit dem wir dort auch schon sehr erfolgreich waren. Diese kleinen Nadelstiche, die gaben uns Kraft: Offene Knöpfe, beim Gleichschritt hoppeln und stolpern, Hände in den Taschen, Kommandos schleppend ausführen – jeden Tag, jeden verdammten Monat!
Kurz und gut, die Regeln innerhalb des Lagers bestimmten wir und nicht die Aufseher, denen wir allerdings auch keine Gelegenheit boten, gegen uns vorzugehen.
Was waren das für Leute, die als Aufseher tätig waren, sich einem Unrechtsstaat zum willfährigen Werkzeug machten? Zu dumm und/oder zu faul, sich ihren Lebensunterhalt durch wertschöpfende Arbeit zu verdienen. Hatten sie Freude an ihrem Tun? Waren sie stolz darauf? Ich denke JA!
Und nach Dienstschluss? Da haben sie sich im „Monplaisir“ die Hirne zu Klumpen dump-
fer Empfindungen gesoffen und anschließend vor ihren Frauen, wenn sie denn eine gefunden hatten, wahrscheinlich mit ihren „Taten“ geprahlt. Muss das ein Scheißleben gewesen sein! Aber man machte es ja freiwillig, gezwungen wurde nämlich niemand!
Uns konnten sie nicht brechen, auch wenn wir bei der Entlassung etwas an Gewicht verloren hatten. Wir sind stolz erhobenen Hauptes durch das Lagertor in die „Freiheit“ gegangen und haben uns unseren Stolz bis zum heutigen Tage erhalten.
Und wo hatten die Behörden ihre Augen, als sie bereit waren, derartige
Typen weiterhin auf Gefangene loszulassen? Gibt es da etwa auch alte Seilschaften?
Wenn es eine „Empfehlung“ ist, Dienst im Militärstrafvollzug geleistet zu haben – oh, oh.
Es wurde von mir schon einmal bemängelt, dass vom besagten Aufseher bis zum heutigen Tag kein einziges Wort der Entschuldigung bei seinen Opfern zu lesen war. Im Gegenteil, er wurde in einen Verein aufgenommen, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Geschichte und Ereignisse rund um das MSG und die DE aufzuarbeiten.
Leute wie er, Deckert & Co. waren die Eiterbeulen am Arsch des Unrechtsstaates „DDR“. Für mich und bestimmt auch viele andere hier, ist es wie ein Schlag ins Gesicht, wenn ihnen Respekt entgegen gebracht wird!
Denkt einfach mal drüber nach, ich habe es auch getan
Der Alte Dessauer
P.S. vom Olli –
mein Volks - Brockhaus von 1938 definiert > Respekt < auch als „bewundernde Scheu“. Ich meine: Das trifft es doch wohl haargenau, jedenfalls bei denen, die dem Schließer beispringen und ihn vielleicht sogar unter der Rubrik „Freunde“ abgelegt haben.
Natürlich ist > mario < im Recht, wenn er darauf hinweist, dass der Schließer im Verein der Aufarbeitung im Wege steht. Die „Wagenburg – Mentalität“ der Vereinsmitglieder, die ihn in die Mitte ihres Handelns stellen und nur Leute in ihre Nähe lassen, die den Schließer akzeptieren, lässt den Verein in einem Licht (Zwielicht) erscheinen, so dass man nur zu dem Schluss kommen kann – da möchte ich nicht zugehören!
Nehmt doch nur mal folgende Situation: Wenn ich am 31. Mai nach Schwedt fahre um meine Freude zum Ausdruck zu bringen, dass vor 25 Jahren sich die Tore für immer geschlossen haben, steht der Schließer neben mir und denkt an seine „schönen Zeiten“ zurück! „Respekt“ kommt da bei mir bestimmt nicht hoch.
Hoffentlich ist der Pressesprecher des Vereins jetzt nicht verwirrt und er denkt es ist schon wieder November, denn da rechnet er ja immer mit dem „Schließer – Bashing“.
Hier noch mal mein Aufruf an alle Respektlosen: Kommt am 31. Mai nach Schwedt!
Tschüss bis dahin
Olli
Deinen Ausführungen ist wohl kaum etwas hinzu zufügen- vielleicht nur so viel: Hier wird immer wieder mal von Respekt gegenüber einem ehemaligen Aufseher gesprochen.
Da ergibt sich für mich die Frage, wofür wird da wem Respekt gezollt?
Etwa dafür, dass er die Gefangenen, getreu seinem „Arbeitsvertrag“ brechen sollte?
Auch die Meinung, dass er sich offen seiner Vergangenheit gestellt hat und einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des MSG leistet, kann ich nicht gelten lassen!
Der Schließer hat in keinster Weise zur Klärung, geschweige denn zur Aufklärung beigetragen! Kein Name, kein Einblick in die damaligen Strukturen, kein Fingerzeig für eventuelle Nachforschungen – nichts.
Diejenigen, die diesem ehemaligen Aufseher Respekt zollen (Lacrimo), sind ganz offensichtlich noch immer im MSG oder der DE gefangen, zumindest geistig.
Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass einige MSG-Insassen den gleichen Dienstgrad wie ihre Bewacher hatten.
Was aber heißt Respekt? Hochachtung, Ehrfurcht, Ehrerbietung! Lässt sich das auf den/die Büttel anwenden?
Worin liegt die Begründung des Respekts, der hier im Forum einem ehemaligen Aufseher von einigen entgegen gebracht wird? Weil er sich geoutet hat? Für ihn hat es sich doch ausgezahlt – er gibt im Verein den Ton an und das Forum heult auf, wenn einer gegen den Schließer schießt. Damals gefürchtet – heute respektiert? Was für eine Entwicklung!
Für mich ist das nicht nachvollziehbar, denn wir (1968er) haben „die“ damals nicht gefürchtet und werden die jetzt auch nicht respektieren!
Überhaupt, „Respekt“ – wir empfanden Verachtung denen gegenüber, was sich auch in den Spitznamen wiederspiegelt, die wir ihnen gaben: Gorilla, Ratte, Aschenkalle, Speiche und so weiter. Wie nannten denn unsere „Nachfolger“ ihre Bewacher?
Zeichnete sich da schon eine platonische Liebe ab?
Wir haben uns respektiert, nicht aber die Aufseher, was die auch gemerkt haben.
Wir hatten aus Berndshof einen Verhaltenscodex mitgebracht, mit dem wir dort auch schon sehr erfolgreich waren. Diese kleinen Nadelstiche, die gaben uns Kraft: Offene Knöpfe, beim Gleichschritt hoppeln und stolpern, Hände in den Taschen, Kommandos schleppend ausführen – jeden Tag, jeden verdammten Monat!
Kurz und gut, die Regeln innerhalb des Lagers bestimmten wir und nicht die Aufseher, denen wir allerdings auch keine Gelegenheit boten, gegen uns vorzugehen.
Was waren das für Leute, die als Aufseher tätig waren, sich einem Unrechtsstaat zum willfährigen Werkzeug machten? Zu dumm und/oder zu faul, sich ihren Lebensunterhalt durch wertschöpfende Arbeit zu verdienen. Hatten sie Freude an ihrem Tun? Waren sie stolz darauf? Ich denke JA!
Und nach Dienstschluss? Da haben sie sich im „Monplaisir“ die Hirne zu Klumpen dump-
fer Empfindungen gesoffen und anschließend vor ihren Frauen, wenn sie denn eine gefunden hatten, wahrscheinlich mit ihren „Taten“ geprahlt. Muss das ein Scheißleben gewesen sein! Aber man machte es ja freiwillig, gezwungen wurde nämlich niemand!
Uns konnten sie nicht brechen, auch wenn wir bei der Entlassung etwas an Gewicht verloren hatten. Wir sind stolz erhobenen Hauptes durch das Lagertor in die „Freiheit“ gegangen und haben uns unseren Stolz bis zum heutigen Tage erhalten.
Und wo hatten die Behörden ihre Augen, als sie bereit waren, derartige
Typen weiterhin auf Gefangene loszulassen? Gibt es da etwa auch alte Seilschaften?
Wenn es eine „Empfehlung“ ist, Dienst im Militärstrafvollzug geleistet zu haben – oh, oh.
Es wurde von mir schon einmal bemängelt, dass vom besagten Aufseher bis zum heutigen Tag kein einziges Wort der Entschuldigung bei seinen Opfern zu lesen war. Im Gegenteil, er wurde in einen Verein aufgenommen, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Geschichte und Ereignisse rund um das MSG und die DE aufzuarbeiten.
Leute wie er, Deckert & Co. waren die Eiterbeulen am Arsch des Unrechtsstaates „DDR“. Für mich und bestimmt auch viele andere hier, ist es wie ein Schlag ins Gesicht, wenn ihnen Respekt entgegen gebracht wird!
Denkt einfach mal drüber nach, ich habe es auch getan
Der Alte Dessauer
P.S. vom Olli –
mein Volks - Brockhaus von 1938 definiert > Respekt < auch als „bewundernde Scheu“. Ich meine: Das trifft es doch wohl haargenau, jedenfalls bei denen, die dem Schließer beispringen und ihn vielleicht sogar unter der Rubrik „Freunde“ abgelegt haben.
Natürlich ist > mario < im Recht, wenn er darauf hinweist, dass der Schließer im Verein der Aufarbeitung im Wege steht. Die „Wagenburg – Mentalität“ der Vereinsmitglieder, die ihn in die Mitte ihres Handelns stellen und nur Leute in ihre Nähe lassen, die den Schließer akzeptieren, lässt den Verein in einem Licht (Zwielicht) erscheinen, so dass man nur zu dem Schluss kommen kann – da möchte ich nicht zugehören!
Nehmt doch nur mal folgende Situation: Wenn ich am 31. Mai nach Schwedt fahre um meine Freude zum Ausdruck zu bringen, dass vor 25 Jahren sich die Tore für immer geschlossen haben, steht der Schließer neben mir und denkt an seine „schönen Zeiten“ zurück! „Respekt“ kommt da bei mir bestimmt nicht hoch.
Hoffentlich ist der Pressesprecher des Vereins jetzt nicht verwirrt und er denkt es ist schon wieder November, denn da rechnet er ja immer mit dem „Schließer – Bashing“.
Hier noch mal mein Aufruf an alle Respektlosen: Kommt am 31. Mai nach Schwedt!
Tschüss bis dahin
Olli
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Na, kleiner Welz,
hast es ja ohne Uniform nicht lange ausgehalten. Muss nicht gerade ein Presseoffizier um die Kontinuität seines Auftretens bemüht sein?
Da kann man doch nicht dauernd den Fetisch wechseln...
Was sollen denn da die anderen Uniformträger im Verein denken? Alle wieder in Uniform oder keiner?
Ja, so ist es, wenn man Aufarbeitung nicht an sich selbst ranlässt.
Clash
hast es ja ohne Uniform nicht lange ausgehalten. Muss nicht gerade ein Presseoffizier um die Kontinuität seines Auftretens bemüht sein?
Da kann man doch nicht dauernd den Fetisch wechseln...
Was sollen denn da die anderen Uniformträger im Verein denken? Alle wieder in Uniform oder keiner?
Ja, so ist es, wenn man Aufarbeitung nicht an sich selbst ranlässt.
Clash
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo Dessauer,
ich dachte, ich hätte es ausgiebig erklärt. Aber nocheinmal, Harald hat sich uns hier gestellt, dafür
hat er meinen Respekt, nur dafür. Was er gemacht hat und wofür er einstand damals, dafür kann
ich kein Verständnis aufbringen. Ich war selber da, wie könnte ich es da. Es waren für mich einfach
nur Verbrecher. Wer hat sich denn nach der Wende überhaupt gestellt. Sie haben sich neu erfunden
und sind unbehelligt wieder in Ämter gekommen, wie Harald auch, er hätte sich uns nicht öffentlich machen
müssen, es ist alles für ihn normal, wie für viele weitergegangen. Doch er hat es getan, und wusste, dass er
angreifbar sein wird, wie heute sichtbar ist. Ja, ich habe auch noch keine Entschuldigung von ihm gelesen und
so stehe ich ihm auch sehr skeptisch gegenüber und kann ihn noch nicht einschätzen. Aber mir zu unterstellen,
dass ich einen Dienstgrad hatte, wie er (Ich habe offen geschrieben, wie ich mich für drei Jahre verpflichtet
habe und bin nie Unteroffizier geworden, weil ich schon vorher gesehen habe, das meine Entscheidung falsch
war. Sie haben uns nicht zurückversetzt und danach fand diese Fahnenflucht statt. Ich habe geschwiegen und
kam dann nach Berlin zum MfS) finde ich ungerecht. Ich habe den Fehler zu spät eingesehen. Ich habe alles so erlebt,
wie Du. Ich bin deswegen nicht schlechter, die Methoden der Menschenverachtung beim MfS waren für alle gleich. Wenn man weiß, was sie konnten, und Du Dessauer weisst es, habe ich ich sie nur hassen können und da möchte ich nicht auf die falsche Seite gestellt werden, weil es verletzend wäre. Meine Einstellung im Forum kennst Du, ich schätze Dich sehr, doch können auch hier Meinungen auseinander gehen. Wir müssen hier nicht mit allem einer Meinung sein. Doch wir haben beide diese Verbrecher erlebt, da sollten wir uns doch respektieren.
Viele Grüße Lacrimo
ich dachte, ich hätte es ausgiebig erklärt. Aber nocheinmal, Harald hat sich uns hier gestellt, dafür
hat er meinen Respekt, nur dafür. Was er gemacht hat und wofür er einstand damals, dafür kann
ich kein Verständnis aufbringen. Ich war selber da, wie könnte ich es da. Es waren für mich einfach
nur Verbrecher. Wer hat sich denn nach der Wende überhaupt gestellt. Sie haben sich neu erfunden
und sind unbehelligt wieder in Ämter gekommen, wie Harald auch, er hätte sich uns nicht öffentlich machen
müssen, es ist alles für ihn normal, wie für viele weitergegangen. Doch er hat es getan, und wusste, dass er
angreifbar sein wird, wie heute sichtbar ist. Ja, ich habe auch noch keine Entschuldigung von ihm gelesen und
so stehe ich ihm auch sehr skeptisch gegenüber und kann ihn noch nicht einschätzen. Aber mir zu unterstellen,
dass ich einen Dienstgrad hatte, wie er (Ich habe offen geschrieben, wie ich mich für drei Jahre verpflichtet
habe und bin nie Unteroffizier geworden, weil ich schon vorher gesehen habe, das meine Entscheidung falsch
war. Sie haben uns nicht zurückversetzt und danach fand diese Fahnenflucht statt. Ich habe geschwiegen und
kam dann nach Berlin zum MfS) finde ich ungerecht. Ich habe den Fehler zu spät eingesehen. Ich habe alles so erlebt,
wie Du. Ich bin deswegen nicht schlechter, die Methoden der Menschenverachtung beim MfS waren für alle gleich. Wenn man weiß, was sie konnten, und Du Dessauer weisst es, habe ich ich sie nur hassen können und da möchte ich nicht auf die falsche Seite gestellt werden, weil es verletzend wäre. Meine Einstellung im Forum kennst Du, ich schätze Dich sehr, doch können auch hier Meinungen auseinander gehen. Wir müssen hier nicht mit allem einer Meinung sein. Doch wir haben beide diese Verbrecher erlebt, da sollten wir uns doch respektieren.
Viele Grüße Lacrimo
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Ich werde mich auch nicht entschuldigen.
Aus heutiger Sicht und Erfahrungen gibt es zur
damaligen Tätigkeit keine Entschuldigung.
Aus heutiger Sicht und Erfahrungen gibt es zur
damaligen Tätigkeit keine Entschuldigung.
[color=#800080]Wer Kritik austeilt, muss Kritik auch einstecken können.[/color]
[color=#FF0000]"Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen" Goethe[/color]
[color=#408040]ehemaliges Personal der DE 09/83 - 03/90[/color]
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Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo Harald,
das ist eine klare Ansage im ersten Satz!
Den zweiten Satz lese ich so, dass du dein seinerzeitiges Tun auch heute nicht bereust. DAS wiederum tut mir Leid für alle die, die dich damals erleben mussten. Es sei denn, du warst die Ausnahme unter den Wärtern. Doch dazu habe ich bisher hier nix gelesen.
P.
das ist eine klare Ansage im ersten Satz!
Den zweiten Satz lese ich so, dass du dein seinerzeitiges Tun auch heute nicht bereust. DAS wiederum tut mir Leid für alle die, die dich damals erleben mussten. Es sei denn, du warst die Ausnahme unter den Wärtern. Doch dazu habe ich bisher hier nix gelesen.
P.
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo,
Ich lese es so: eine Entschuldigung aus heutiger Sicht wäre nicht ausreichend und hoffe das es so gemeint ist.
Ich sehe es allerdings auch so, das eine Entschuldigung ein Anfang wäre.
Ich habe in meiner Schwedt Zeit 1975 Arrestbaracke nicht viel mit Wärtern zu tun gehabt, habe das als Selbsterziehung in Erinnerung, sprich Arrestanten waren die Wärter und das war viel schlimmer.
In meiner Familie hatte ich ja selbst die Stasi, spreche aber bis heute nicht mit dem und werde es auch nicht tun.
Ich lese es so: eine Entschuldigung aus heutiger Sicht wäre nicht ausreichend und hoffe das es so gemeint ist.
Ich sehe es allerdings auch so, das eine Entschuldigung ein Anfang wäre.
Ich habe in meiner Schwedt Zeit 1975 Arrestbaracke nicht viel mit Wärtern zu tun gehabt, habe das als Selbsterziehung in Erinnerung, sprich Arrestanten waren die Wärter und das war viel schlimmer.
In meiner Familie hatte ich ja selbst die Stasi, spreche aber bis heute nicht mit dem und werde es auch nicht tun.
Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Ich habe mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Ich meine damit, dass es nicht rückgängig gemacht werden kann, was ich damals gemacht habe. Aus meiner Sicht wäre eine Entschuldigung keine Hilfe für alle Betroffenen. Ich war ein Wärter unter Vielen. Ich habe es erst die letzten zwei oder drei Jahre mehr oder weniger schleifen lassen und bin auch öfters disziplinarisch zur Verantwortung gezogen worden.
Meine damalige Tätigkeit bereue ich, sonst wäre ich nicht im Verein und im Forum.
Harald
Meine damalige Tätigkeit bereue ich, sonst wäre ich nicht im Verein und im Forum.
Harald
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[color=#408040]ehemaliges Personal der DE 09/83 - 03/90[/color]
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Re: Fragen über Fragen zum Mythos Schwedt
Hallo Pavel,
warum hat sich der Schließer überhaupt öffentlich gemacht?
Macht es ihm Spaß, alte Wunden aufzureißen? Will er den Opfern zeigen, dass sie ihn nie mehr los werden?
Vielleicht bereitet es ihm Genugtuung, zu zeigen, dass er wieder in Amt und Würden ist?
Oder ist er der Psychopath, der innerlich ruft: Schaut her! Ich bin einer von Euch! Ich verbringe sogar mein ganzes Berufsleben hinter Gittern!
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen:
Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?
"Auch aus Steinen, die in den Wege gelegt werden, kann man Schönes bauen."
Als Motto eines Täters: Schön gebaute Gefängnisse...
Als Trostspruch für Opfer: welch ein Hohn!
Wie diese Geschichte enden wird?
Der Verein wird den Schließer in den Rang eines politisch Verfolgten erheben!!!
Clash
warum hat sich der Schließer überhaupt öffentlich gemacht?
Macht es ihm Spaß, alte Wunden aufzureißen? Will er den Opfern zeigen, dass sie ihn nie mehr los werden?
Vielleicht bereitet es ihm Genugtuung, zu zeigen, dass er wieder in Amt und Würden ist?
Oder ist er der Psychopath, der innerlich ruft: Schaut her! Ich bin einer von Euch! Ich verbringe sogar mein ganzes Berufsleben hinter Gittern!
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen:
Ist es ein Fortschritt, wenn ein Kannibale Messer und Gabel benutzt?
"Auch aus Steinen, die in den Wege gelegt werden, kann man Schönes bauen."
Als Motto eines Täters: Schön gebaute Gefängnisse...
Als Trostspruch für Opfer: welch ein Hohn!
Wie diese Geschichte enden wird?
Der Verein wird den Schließer in den Rang eines politisch Verfolgten erheben!!!
Clash