Es sind ja nunmehr schon viele Ideen gekommen und ich möchte mich auch einmal dazu äußern.
Es seinen mir ein paar kritische Anmerkungen und Gedankengänge gestattet:
Der Sitz des Vereins ist in Schwedt – aber
wo da genau? Auf dem Marktplatz, in der ehemaligen DE – oder wie ist das angedacht? KEINER von uns wohnt selbst in Schwedt…..
Wo genau findet der Besucher/ Interessent denn überhaupt einen Ansprechpartner?
Die Vorstellungen, was der Verein machen soll, sind ja sicherlich nicht schlecht- es stellt sich nur die Frage,
WER genau das macht?
Wenn man in der ehemaligen DE z.B. so eine Art Museum einrichtet, so kostet das Unmengen von Geld und Zeit (Miete des Gebäudes, Renovierung, Anwesenheit eines Besucherführers etc.)
Das alles hätte die Stadt Schwedt oder das Land Brandenburg schon vor Jahren machen müssen, als es noch etwas zu besichtigen gab. Der Unterschied zwischen der Gedenkstätte Hohenschönhausen und Schwedt ist ja auch, das der Stasi-Knast noch komplett steht, in Schwedt steht nichts mehr, außer einem einfachen Plattenbau aus DDR Zeiten.
Daher fürchte ich, dass die Besucherzahlen auch so gering sein werden, dass sich der Aufwand nicht rechnet. Also müssen die Kosten irgendwie subventioniert werden.
Nun gibt es ja Mittel aus Stiftungen, die einen
TEIL der Kosten (bei entsprechender Beantragung) mit tragen, aber eben nicht alles.
Und wenn man ehrlich ist, können aus den Mitgliedsbeiträgen von einer (vorerst) Handvoll Mitgliedern diese Kosten nicht getragen werden.
Auch Bastus seine Idee ist sicher genau richtig, aber ich frage mich WER das konkret macht und wie derjenige bezahlt werden soll.
Das erfordert viel Zeit, Kontakt mit Ämtern und Behörden. Das ist ein Vollzeitjob, der mit unwahrscheinlich viel herumgefahre, rum telefonieren und Anträge schreiben verbunden ist.
Keinesfalls können das Vereinsmitglieder ehrenamtlich von Ihrem PC zu Hause aus machen.
Wenn man sich mal die Mühe macht, und so einen Haushaltsplan für den Verein aufstellt, wird man erkennen, dass die Vereinsbeiträge in keinster Weise reichen. Und auch wenn der Steuerberater von Detlef das umsonst macht – ewig macht er es sicher nicht für umsonst, sonst würde er je pleite gehen. (Wenn ich alle Vereine, die wir bearbeiten umsonst mache, müsst ich Mitarbeiter entlassen)
Auch wenn ich den Enthusiasmus aller beteiligten sehr schätze, ich fürchte, wenn es notwendig ist, zwei , dreimal nach Schwedt zu fahren (z.B. wegen der Renovierung des Museums, Klärung von Problemen mit der Stadt), fängt sehr schnell das rechnen an …Benzin, Zeit ( eventuell muss man dafür Urlaub nehmen)
Nicht das es jetzt so rüber kommt, das ich alles schlecht rede…aber der Verein soll ja mehr als ein Jahr bestehen und da sollte man sich schon langfristig Gedanken machen.
Und es ist leider nicht damit erledigt, dass die Vereinsmitglieder Ihren Beitrag von XX Euro überweisen.
Wenn man das, was sich als Gedankenspiel darstellt, wirklich umsetzen will (und damit dem Verein wirklich ein Ziel und einen Sinn gibt) dann ist das mit unwahrscheinlich viel Zeitaufwand verbunden. Und leider geht nicht alles am PC und aus der Ferne.
Der Verein ist nicht die Gauck-Behörde, die aus Steuermitteln finanziert wird und auch die Zuschüsse von Stiftungen machen nur ein Teil aus – also muss man sich Gedanken machen, wie die Ziele des Vereins finanziert werden sollen – das ist die bittere Realität.
Nun zu mir:
Ich bin auch kein Ehemaliger (weder Insasse noch vom Wachpersonal). Ich habe damals die Seite und das Forum mit ein paar Interessenten an den wirklichen Geschehnissen um den Mythos Schwedt gegründet.
Es war Interesse und reine Neugierde.
Leider sind davon auch nicht mehr alle da… schade
Auf unserem Schwedt-Treffen waren die Teilnehmer voller Enthusiasmus und Tatendrang – leider sind die wenigsten davon noch aktiv (das soll heißen, sie schreiben nix mehr und schauen auch nicht mehr ins Forum)
Mir geht es etwas wie Stasi-Forscher in dieser Beziehung. Da ich selbst nicht betroffener bin, hält sich mein Arrangement für den Verein und dessen Ziele ( die ich ausdrücklich für gut finde !! ) in Grenzen.
Ich zitiere mal Stasi-Forscher:
„ ….dass ich mir vorstellen könnte, als eher „passives“ Mitglied im Verein mitzumachen, wenn dies für die benötigte Anzahl an Leuten erforderlich sein sollte. Ich habe keine Absicht, mich dort exponiert einzubringen – ich würde nur das Projekt nicht scheitern lassen wollen.“
Bei mir wäre es ähnlich – wie gesagt, ich selbst bin ja von Schwedt nicht betroffen.
Ich habe eine Firma und kann es mir nicht leisten, bei einer aktiven Mitarbeit im Verein ( welche sicherlich NICHT per PC geht ) ständig für nix und wieder nix nach Schwedt zu fahren( sind ja immerhin 600 km ).
Die aktive Mitarbeit ist ja nur dann was wert, wenn es eine langfristige Verpflichtung ist- und diese Zeit habe ich nicht.
Ich hatte angeboten, den Steuerkram zum Selbstkostenpreis zu machen , nun ja für den Verein ist es eine gute Lösung, wenn ein anderer das umsonst macht – ich kann das leider nicht.
Und da somit für mich weder eine halbwegs berufliche Interesse besteht, noch eine emotionale ( weil ich ja nicht in Schwedt war ) – bleibt nicht mehr viel, um ein aktives Vereinsmitglied zu sein.
Wie gesagt, ich will das Projekt nicht scheitern lassen – sind nur meine ehrlichen Gedanken und Überlegungen zu diesem Thema.