Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Slawi1
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von Slawi1 »

ja Comixs wenn ich das so lese was du schreibst kommt mir der eindrug das nur die politischen
ungerechtfertikt da wahren
Eigentlich dachte ich wir sind hier indiesem Forum um uns auszutauschen und nich irgend eine art Schuld oder nicht Schuld nach zu weisen
Fakt ist doch das wir alle da wahren!
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Macky
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von Macky »

Ich muß in dem Punkt der Schuldsuche natürlich Comix recht geben und möchte auch noch mal darauf hinweisen, das wir hier einen dunklen Punkt der Geschichte der DDR und somit der NVA und deren Waffengattungen aufarbeiten möchten und uns dann vielleicht mal später auch noch der Schuldfrage zuwenden können. Natürlich ist das auch immer im Auge des Betrachters wer Schuld an einem Ereignis hatte und gerade bei politisch Inhaftierten ist diese Schuldfrage leicht zu beantworten und hängt vom jeweiligen Staatssystem und dessen Gesetzgebung ab. Meines Erachtens nach sollten wir uns aber darüber mal bei unserem Treffen unterhalten, denn ich bin der Meinung, das ich für meine Scheiße gerade zu stehen hatte.

Bitte meinen Beitrag nicht mißverstehen das sollte nur mal ein kleiner Denkanstoß und wieder ein Disskussionspunkt sein.

LG Macky
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kinski
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von kinski »

In diesem Punkt muss ich Macky auf jeden Fall recht geben. Irgendwie muss man für das, was man verbockt hat, aich gerade stehen. Das ging mir genauso und habe ich auch damals schon erkannt. Dabei ist es nicht immer einfach zu unterteilen, was wahre Vergehen oder nur Bagatelldelikte sind. Politische Gefangenen hin oder her, eigentlich wusste jeder, dass man in der DDR für negative politische Äußerungen durchaus aus zur Rechenschaft gezogen wird. War ja kein Geheimnis. Es sind ja auch welche dort gewesen, die einen extrem rechten politischen Einschlag hatten, wo man sich nicht wundern muss, dass es zu einer Veruteilung gekommen ist. Die Frage ist meist, ob es nur eine versehentliche Äußerung gewesen ist oder es ein Teil der Einstellung derjenigen Person darstellt.
Kann mich noch an einen Fall erinnern, wo ein angetrunkener Uffs im Ausgang den straffen braunen Gruß in einer Gaststätte vom Stabel gelassen hat. Den Rest kann man sich denken. Dekratierung vor der Mannschaft und ab gings.
Aber Fakt ist auch, wir waren alle dort. Jeder gefühlt etwas weniger gerecht oder auch nicht und genau darum geht es hier ja eigentlich auch, zu klären, warum die Rechtssprechung sich in der DDR für NVA Angehörige sich so starke von der für Zivile unterschieden hat. Das war ja gerade dieses kuriose an Schwedt. Dort gab es vom "einfachen" politischen bis zum wirklich schweren Kinderschänder, habe da selbst einen erlebt, alles, was man sich vorstellen kann. Das wurde dann aber auch meist zwischen den MSG's untereinander geregelt.
[i]Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, daß sich vieles ändern läßt, bloß nicht die Menschen.
Karl Marx[/i]
harald
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von harald »

Natürlich gebe ich Recht, dass nicht alle Bestrafungen gerechtfertigt waren.
Es wurde für NVA - Angehörige anders geurteilt wie bei Zivilisten. Aber ich denke auch, das es so war um in den Reihen der NVA und gegenüber der Bevölkerung zu zeigen, das keine Straftaten, egal ob Bagatelle oder schwere Straftat, geduldet werden. Ob schuldig oder nicht, darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben, Fakt ist aber, das ein Zivilist anders bestraft worden wäre, ob zu Zeiten der DDR oder jetzt in der BRD.
Aber ich bin auch zu jeder Diskussion darüber bereit, nur finde ich, dass dazu ein neues Thema aufgemacht werden sollte, da es mit dem eigentlichen Hauptthema wenig zu tun hat.

Harald
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Dresdner
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von Dresdner »

Das ist der Punkt, vor dem ich etwas Angst/Befürchtungen hatte, als das Forum ins Leben gerufen wurde.
Eine Diskussion, wer ist schuldig und wer ist unschuldig in Schwedt gewesen.
Keinesfalls mag ich mir da in irgendeiner Weise ein Urteil anmaßen oder eine Meinung dazu abgeben.

Mir ging es darum, zu erarbeiten und auf zu zeigen, was in Schwedt passierte, wie dort die Zusammenhänge und Strukturen waren , wie das alles abgelaufen ist, was man als Mythos in der NVA handhabte.

dresdner
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kinski
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von kinski »

Hallo Dresdner,

ist ja auch nicht so tragisch. Jeder fühlt sich halt etwas mehr oder weniger schuldig. Das ist ja auch nicht das Thema, wie du schon so schön formuliert hast. Aber solche Diskussionen bleiben in diesem Zusammenhang auch nicht aus. Stellt ja auch kein Problem dar, solange sich alles in einem vernünftigen Rahmen bewegt. Ist ja trotzdem unheimlich interessant in diesem Zusammenhang verschiedene Meinungen zu hören. Selbst in der alten DDR habe ich nie jemanden dazu getroffen, mit dem man sich hätte darüber unterhalten können. Deshalb ist es ja im Nachgang sehr anschulich, dass sich doch "endlich" so viele zu diesem Thema äußern möchten.
Selbst bei mir im Familienkreis ist dies nach meiner "Rückkehr" tot geschwiegen worden, als ob man nie dort gewesen ist. Vielleicht hat man sich aber auch nur geschämt, wegen des missratenen Sohnes. Wichtig ist gerade in solch einer schweren Zeit der Rückhalt von der Familie.
Wenn diese dann auch nichts mehr von einem wissen möchte, dann wird es dreifach schwer. Schlimm genug, dass man dort gewesen ist. Es war auch eine vergeutete Zeit, weil es nachgedient werden musste. Das hat mich dann immer noch mit am meisten belastet.
Aber das Thema war, warum sich die Öffentlichkeit dafür zu interessieren beginnt. Das Ganze scheint mir mehr ein regionales Phänomen zu sein. Jedenfalls kann ich mich in Sachsen an keine Zeitung erinnern, wo dieses Thema aufgefangen worden wäre. Nun bin ich auch nicht unbedingt der Zeitungsleser schlechthin, aber selbst aus der Unterhaltung im Bekanntenkreis ist mir nicht viel bekannt. Vermute mal eher, dass man immer auf der Suche nach neuen Horrorgeschichten aus der ehemaligen DDR ist und da bietet sich so ein Mythos schon sehr gut an. In einem anderem Threat hat du mal Stellung dazu genommen, wie Halbwahrheiten abgedruckt und das Forum als Einkaufsstelle für Zeitungen genutzt wird. Wenn ja wenigstens eine objetive Berichterstattung zu erwarten wäre, dann ist das Ganze ja nicht so wild und der Sinn des Forum, nähmlich der Aufklärung zu dienen, wäre damit erfüllt, aber genau dieser Journalismus ist eben nicht gegeben und das macht die ganze Geschichte letzten Ende doch sehr traurig. Damit ist der Wahrheitsfindung eben nicht gedient. Aber vielleicht siegt doch noch irgendwann die Vernunft. Jedenfalls streichelt es die Seele, sich ab und an doch zum Thema äußern zu können. Wie hat einer im Forum geschrieben; Verdrängt aber nicht bewältigt. Wie wahr!!!
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Karl Marx[/i]
Slawi1
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von Slawi1 »

Harald
Wir brauchen darüber kein neues Thema aufmachen und diskutieren den ich finde es absulut
blöt über schuld oder nicht schuld zu diskutieren
das muß doch woll jeder mit sich selbst ausmachen
Auser dem kann doch woll keiner ein wahres Urteil abgeben es ist und bleibt seine eigene Meinung
Ich persönlich hacke das Thema ab!!
harald
Beiträge: 639
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von harald »

Da wurde ich falsch verstanden, ich meine nicht ein neues Thema "Schuld oder Nichtschuld" sondern wollte eher darauf eingehen, wie der Eine oder Andere das Thema Schwedt für sich und eventuell mit seinen Angehörigen verarbeitet hat. Ich glaube schon, dass dieses für Einige wichtig wäre, zumal ich aus den Beiträgen herausgelesen habe, das zum Teil immer noch Probleme,auch nach über 20 Jahren, mit dem Thema Schwedt und deren Verarbeitung bestehen. Wenn jeder dazu seine Erfahrungen mitteilt könnte vielleicht anderen damit auch weitergeholfen werden.
Und da bin ich der Meinung, dass es eben nicht zum politischen Thema passt.

Harald
Slawi1
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von Slawi1 »

Harald
DA habe ich dich woll falsch verstanden!
Ein neues Thema wie man persönlich Schwedt ferarbeitet hatt finde ich sehr intressant
Vieleicht weiß unser Admi eine gute Themen Überschrift und kann die beiträge gleich mit rüber
nehmen
Steffen
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Re: Politik beginnt sich für Schwedt zu interessieren...

Beitrag von Steffen »

Ich bin der Meinung, dass es uns als Aussenstehende nichts angeht, warum der Inhaftierte in Schwedt war. Wenn wir hier klären wollten, ob er schuldig oder unschuldig im Militärstrafvollzug war, wäre das ein Eingriff in seine persönliche Freiheit und diese geht uns nichts an.
Wenn verschiedene Betroffene über ihr Delikt sprechen, finde ich das o.k. Aber dabei soll es bleiben. Das ist besonders bei Straftaten nach dem Strafgesetzbuch zu beachten.
Wir wollen mit unserem Forum die Hintergründe des Militärstrafvollzugs in der DDR aufklären bzw. aufhellen.
Das gelingt uns nur in der Zusammenarbeit mit den Beteiligten. Aber die Strafe sollten wir aussen vorlassen.
Wenn es sich um politische Strafgefangene handelt, kann man disskutieren, ob gerecht oder ungerecht. Die meisten wurden auch rehabilitiert. Daran erkennt man, dass sie zu Unrecht im Strafvollzug waren. Das ist aber ein weites Feld, aber es bietet sich an, darüber zu reden.
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